Ausstellung DGLR-Raumfahrt-konferenz 2019

Ausstellung am 5. November 2019 während der DGLR-Raumfahrtkonferenz 2019 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart.

Die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt, DGLR und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR luden gemeinsam mit dem baden-württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau und der Universität Stuttgart zur Raumfahrtkonferenz 2019 ein.

Am 5. November 2019 trafen sich im Stuttgarter Haus der Wirtschaft die regionalen aber auch internationalen Raumfahrt-Experten und berichteten aus ihren Projekten und diskutierten die aktuellen Themen. Die Konferenz stand im Zeichen des 50. Jubiläums der ersten Mondlandung von Apollo 11 sowie die Planungen »Moon and Beyond« in der Zukunft. Ehrengast war NASA-Astronaut Walter Cunningham, der im Oktober 1968 mit Apollo 7 die erste bemannte Apollo Mission mit seinen Kollegen Walter Schirra und Donn Eisele geflogen ist.

Vor 50 Jahren, in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969, betritt zum ersten Mal ein Mensch den Mond. Neil Armstrongs historischer Satz »Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit« und die Bilder von Astronauten, die in ihren Raumanzügen leichtfüßig über die Mondoberfläche springen, entfachen weltweite Euphorie.

Space Consult hat für diese Ausstellung 11 Exponate sowie Missionsbeschreibungen der 11 Apollo Missionen zur Verfügung gestellt. Die originalgetreue Nachbildung des Raumanzuges von Harrison Schmitt, Pilot der Mondfähre (LMP) von Apollo 17 und bis heute 12. und letzter Mensch, der am 12. Dezember 1972 den Mond betreten hat. Ein Nachbau des Lunar Roving Vehicles (LRV), das erstmals bei der Mission Apollo 15 zum Einsatz kam. Weitere Ausstellungsstücke waren die originalen blauen Flightsuits, von Apollo 13 Kommandant (CDR) James Lovell und Apollo 14 Pilot der Mondfähre (LMP) Edgar Mitchell, die von den Astronauten während des Trainings und Presseterminen sowie Veranstaltungen getragen wurden. Ein weiteres Exponat war der Bordanzug von Apollo 12 Kommandant (CDR) Charles Conrad der von ihm während spezifischer Trai-ningseinheiten getragen wurde. Ein besonders seltenes Stück ist das sogennante Liquid Cooling Garment (LCG), der Kühlanzug der von Charles Duke, Apollo 16 Pilot der Mondfähre (LMP), während des Mondtrainings in Cape Canaveral und Houston getragen wurde. Die Ausstellung wurde abgerundet mit einer Seite des Apollo 11 Flug-plans vom Pilot der Mondfähre (LMP) Buzz Aldrin die an Bord des Apollo 11 Raum-schiffs »Columbia« geflogen ist, eine Mappe für Mondkarten von Apollo 10 geflogen an Bord der Mondfähre »Snoopy« vom Pilot der Mondfähre (LMP) Eugene Cernan, einer Telecommunikationskarte geflogen an Bord des Apollo 9 Raumschiffs »Gumdrop« von Kommandant (CDR) James McDivitt, einem Stück Hitzeschild der Apollo 8 Kapsel von Kommandant (CDR) Frank Borman sowie eine Checkliste geflogen an Bord des Apollo 7 Raumschiffs vom Pilot der Mondfähre (LMP) Walter Cunningham.

Die Exponate zeigten einen kleinen Ausschnitt aus Europas größter Raumfahrtaus-stellung »Apollo and Beyond«, die seit 2008 im Technik Museum Speyer zu sehen ist.

Astronaut, Moonwalker und Künstler Alan Bean verstorben

Apollo Astronaut Alan Bean, im November 1969 vierter Mensch auf dem Mond.

Alan Bean ist gestern im Alter von 86 Jahren in einem Krankenhaus in Houston gestorben. Zwei Wochen zuvor ist er während einer Reise in Fort Wayne, Indiana plötzlich erkrankt.

Alan Bean war der vierte Mensch auf dem Mond und war im November 1969 der Pilot der Mondfähre der zweiten benannten Mondmission Apollo 12. Bean betrat während der Mission zweimal für je 4 Stunden die Mondoberfläche und installierte beispiels-weise wissenschaftliche Experimente. Gemeinsam mit seinem Kommandanten Charles „Pete“ Conrad war Alan Bean 31 Stunden auf dem Mond und brachte 34 Kilogramm Mondgestein auf die Erde.
Von Juli bis September 1973 war er Kommandant der zweiten Besatzung zur US-amerikanischen Weltraumstation Skylab. Während der Mission umkreiste er die Erde für 59 Tage und führte einen Außenbordeinsatz durch. Danach wurde er Chefastronaut im Johnson Space Center in Houston und verließ die NASA 1981, um sich nur noch seinem Hobby, der Malerei, zu widmen. Bis heute hat er etwa 200 Bilder gemalt die nur Motive der Apollo Mondmissionen zeigen. Das besondere an seinen Bildern ist, dass kleine Teile der Embleme seines Raumanzuges sowie eine Struktur seines Hammers und einer Bohrhülse, die er auf dem Mond benutzt hat, eingearbeitet sind.

Mit Alan Bean, den ich 1997 zum ersten Mal getroffen habe, verbindet mich seit 20 Jahren eine sehr freundschaftliche Beziehung. In dieser Zeit habe ich nicht nur den Astronauten und Künstler Alan Bean, sondern auch den Menschen Alan Bean kennen-lernen dürfen. Alan Bean war eine herausragende Persönlichkeit und ein Vorbild für jüngere Generationen. Bei unzähligen privaten Treffen, Feierlichkeiten und Kongressen hatten wir immer wieder unbeschreibliche Erlebnisse. Speziell in den letzten 10 Jahren war es mir vergönnt, mit ihm unzählige Projekte durchzuführen. Interviews für Magazine und Zeitschriften sowie TV-Interviews. Speziell die Zusammenarbeit bei dem Gemälde „BRINGING HOME THE EARTH’S BIGGEST MOONROCK„ wird für mich unvergess-lich bleiben. Bei diesem Gemälde habe ich das Motiv bestimmt sowie die Geschichte dazu geschrieben. Bei meinen unzähligen Besuchen in seinem Studio in Houston, über einen Zeitraum von fast 3 Jahren, haben wir gemeinsam dieses Gemälde Schritt für Schritt entwickelt.

Unvergessen wird der von mir geplante und durchgeführte Deutschland-Besuch von Alan im März 2010 sein. Als Ehrengast war er im Gasometer in Oberhausen bei der DLR-Ausstellung „Sternstunden des Universums“, wo er zwei Vorträge über seine Apollo 12 Mission sowie seine Arbeit als Künstler hielt. Nach dem Event in Oberhausen ging es dann weiter nach Speyer. Ein Höhepunkt war für mich sein Besuch in meiner Aus-stellung „Apollo and Beyond“ im Technik Museum Speyer. Er war sehr angetan, dass ich ihm einen eigenen Bereich „Alan Bean: Astronaut und Künstler“ gewidmet habe. In der Vorbereitung meiner Ausstellung hatte ich ihn immer über meine Planun-gen informiert. Als er dann die Ausstellung besuchte, meinte er: „Die Ausstellung ist drei Mal besser, als ich das erwartet hatte“. Ein solches Kompliment eines Apollo Astronauten ist nicht zu toppen.

Als Mensch hat er sich immer sehr viele Gedanken darüber gemacht, dass es mir in meinem privaten und beruflichen Leben gut geht. Er gab mir sehr oft, aus Erfahrungen in seinem Leben, immer wieder Empfehlungen, was ich machen sollte und was nicht. Das habe ich sehr geschätzt, und wir hatten auch immer viel Spaß dabei. Er war für mich als Mensch ein Lehrmeister und teilweise wie ein Vater. Ich werde diese Jahre in besonderer Erinnerung behalten und niemals vergessen.

Es ist für mich sehr traurig, dass uns Alan nun für immer verlassen hat. Ruhe in Frieden Alan und viel Spaß mit Pete und Dick, mit denen du nun wieder vereint bist.

Gerhard Daum
27. Mai 2018