Unser Morgen wird Heute gemacht

Dieser Slogan war das Motto beim Tag der offenen Tür am 26. und 27. August 2017 im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Space Consult hat zu diesem Anlass Ausstellungsstücke aus Europas größter Ausstellung für bemannte Raumfahrt “Apollo and Beyond” bereitgestellt.

Unter dem Motto „Unser Morgen wird Heute gemacht“ hat das Ministerium die Bevöl-kerung eingeladen, sich ein Bild zu machen, mit welchen konkreten Maßnahmen das Ministerium moderne, intelligente und digitalisierte Mobilität in unserer vernetzten Welt gestaltet.
Es wurde den Gästen und Besuchern einen Einblick in die Aufgaben und die Arbeit des Ministeriums und seiner nachgeordneten Behörden gezeigt. Am Tag der offenen Tür informierten über 50 Aussteller zu den Themen digitale Gesellschaft, Mobilität 4,0 sowie Verkehrssicherheit und Infrastrukturinvestitionen.
Wie gelingt es, Menschen, Güter und Daten noch schneller, sicherer und umweltfreund-licher ans Ziel zu bringen. Im Zukunftsministerium konnten Besucher die Technik und Innovationen von morgen kennenlernen.

Die Exponate, die von Space Consult bereitgestellt wurden, zeigten einen kleinen Ausschnitt aus Europas größter Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“, die seit 2008 im Technik Museum Speyer zu sehen ist. Die originalgetreue Nachbildung des Raumanzuges von Neil Armstrong, Apollo 11 Kommandant und erster Mensch, der am 21. Juli 1969 den Mond betreten hat. Sowie die Flightsuit von Ulf Merbold die er bei seiner ersten Mission STS-9 im November 1983 beim Start und der Landung an Bord der Raumfähre Columbia getragen hat. Von seiner dritten Mission zur Raumstation Mir wurden die Handschuhe seines Sokol Raumanzuges gezeigt die er beim Start und der Landung an Bord von Sojus TM-20 / TM-19 im Oktober/November 1994 getragen hat. Passend dazu wurden 10 Stücke Russischer Raumfahrtnahrung ausgestellt.

Beim Kinder- und Familienfest am Samstagabend haben der Minister Alexander Dobrindt und Ulf Merbold den Kindern und Erwachsenen die bemannte Raumfahrt ein Stück näher gebracht.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer besucht „Apollo and Beyond“ und trifft Alexander Gerst

Die Rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer ist bei ihrem Besuch besonders von Mondgestein der Apollo 15 Mission sehr beeindruckt

Die unglaubliche Faszination, die der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst im letzten Jahr mit seinem live auf Facebook und Twitter zu verfolgenden und mehr als sechs Monate dauernden Arbeits- und Forschungsbesuch auf der „Internationalen Raumstation ISS“ ausgelöst hat, ist bis heute ungebrochen.

Der promovierte Geophysiker und Vulkanologe Alexander Gerst gehört seit 2009 dem ESA-Astronautenkorps an. Am 28. Mai 2014 startete Alexander Gerst an Bord des russischen Sojus-TMA-13M Raumschiffs zur ISS, um dort ein halbes Jahr zu leben und zu arbeiten. Im Mittelpunkt der „ISS-Expeditionen 40 und 41“ standen mehr als 100 wissenschaftliche Experimente auf den Gebieten der Materialforschung, Biologie, Medizin, Physik, Astronomie, Erdbeobachtung und Technik. Außerdem absolvierte er am 7. Oktober 2014 einen Außenbordeinsatz für Wartungs- und Verbesserungsarbeiten an der Raumstation. Am 10. November 2014 flog er an Bord des Sojus TMA-13M Raumschiffs zur Erde zurück. Alexander Gerst verbrachte 165 Tage, 8 Stunden und 1 Minute im Weltraum bei 2.566 Erdorbits. Damit ist er der elfte Deutsche im All und der dritte deutsche Astronaut auf der ISS.
Am 24. und 25. April 2015 besuchte Alexander Gerst Europas größte Ausstellung für bemannte Raumfahrt „Apollo and Beyond“ im Technik Museum Speyer, um von seinem Aufenthalt im Weltraum zu berichten. Freitags fand ein Vortrag für geladene Gäste, darunter Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, statt. Am Samstag gab es einen Ansturm von mehr als 3.000 Besuchern um dem spannenden Vortrag von Alexander Gerst zu lauschen – und um vielleicht sogar ein Original Autogramm von ihm zu ergattern.

Auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer ließ sich rasch von der „Faszination Weltraum“ gefangen nehmen und kam am Vorabend der großen öffentlichen Veranstaltung eigens aus Mainz nach Speyer, um gemeinsam mit Alexander Gerst, die höchst eindrucksvolle sowie außergewöhnliche Speyerer Weltraumausstellung zu erkunden und sich von Alexander Gerst aus erster Hand über seine Eindrücke von seiner Weltraummission informieren zu lassen.
Bei ihrem ausführlichen Rundgang durch die Weltraumhalle, begleitet von Gerhard Daum, dem Leiter dieser bedeutendsten Weltraumausstellung des Kontinents, zeigte sich Malu Dreyer tief beeindruckt von der großen Zahl der gezeigten Exponate – von der gewaltigen sowjetischen Weltraumfähre „Buran“, über das 3,4 Milliarden Jahre alte Apollo 15 Mondgestein bis hin zum originalen „Spacelab“ Modul sowie dem Mockup des europäischen Forschungslabors „Columbus“ der ISS. Alexander Gerst übergab Gerhard Daum bereits einen geflogenen Overall, den er während der Mission getragen hat für den von ihm neu konzipierten Ausstellungsbereich „Deutsche Astronauten“. Weitere Exponate sollen in Kürze folgen. Dieser neue Ausstellungsbereich soll noch in diesem Jahr eröffnet werden, und wird die einzige Ausstellung in Deutschland sein, wo alle 11 deutschen Astronauten mit unzähligen Exponaten und detaillierten Infotafeln gezeigt werden.

Insbesondere der unter dickem Panzerglas sicher verwahrte Apollo 15 Mondstein, den Apollo Mondastronaut Eugene Cernan dem Museum 2013 überbracht hatte, faszinierte die Ministerpräsidentin besonders. „Ich könnte mir kaum einen geeigneteren Ort für Ihren Vortrag vorstellen, als eben diese Raumfahrthalle mit ihren tief beeindruckenden Exponaten“, zeigte sich Dreyer begeistert und nahm sich sehr viel Zeit, um sich von Alexander Gerst und Gerhard Daum die Schaustücke ausführlich erklären zu lassen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte „Wer im letzten Jahr auf Facebook und Twitter Ihren Aufenthalt im Weltraum mitverfolgt hat, war begeistert und fasziniert von Ihrer Mission „Blue Dot“. Hier, in Europas größter Raumfahrtausstellung, bekommen Ihre Eindrücke den passenden Rahmen“, sagte die Ministerpräsidentin.

Den Stellenwert der Forschung hob auch Gerst in seinem spannenden Vortrag über die Mission “Blue Dot” (“Blauer Punkt”) hervor. “Wir machen die Experimente im Weltall, um das Leben auf der Erde besser zu machen”, so der promovierte Wissenschaftler. Die Forschung auf der ISS sei beispielsweise nicht nur für die Medizin unersetzlich. “In der Schwerelosigkeit hat man so etwas wie Osteoporose”, erklärte er. Diese sei zwar dort nur temporär, dennoch könne man wichtige Erkenntnisse für die Wissenschaft daraus ableiten. Insgesamt 23 Blutproben habe er zu Forschungszwecken dort oben abgegeben.

Der Alltag im All war für das Publikum besonders spannend. Drei Jahre hat sich Gerst bei der europäischen Weltraumorganisation ESA auf den Aufenthalt vorbereitet. “Und alles läuft dabei auf einen Punkt hinaus: den Start”, erzählte der 38-Jährige. “Man hört Gas austreten, die Ventile pfeifen und beim Start gibt es das lauteste Geräusch, das ich je gehört habe”, erinnerte sich Gerst. Mit 26 Millionen PS gehe es dann in Richtung Himmel. Ziel: die Internationale Raumstation ISS in 400 Kilometern Höhe. “Nach acht Minuten ist man da oben, der Rest – etwa sechs Stunden – ist Einparkzeit”, sagte der Astronaut.

Nach seiner Ankunft musste sich Gerst erst einmal mit den Gegebenheiten vor Ort arrangieren: essen, schlafen, forschen in Schwerelosigkeit. Sein Arbeitsplatz, das Columbus Forschungslabor, das auch im Technik Museum zu sehen ist, ersetze ein ganzes Universitätsgebäude, berichtet er. 160 Experimente hat er mit seinen Kollegen durchgeführt.

In seiner Freizeit hat Gerst neben dem täglichen Sportpflichtprogramm viel aus dem Fenster geschaut. Dabei entstanden sind unvergleichliche Bilder, mit denen er nun sein Publikum fesselt. Man sehe sehr viel schlimme Dinge wie Bomben und Raketen in den Krisengebieten oder die gewaltige Zerstörung des Amazonas. “Vor allem habe ich aber wunderschöne Sachen gesehen wie ein Südlicht”, schwärmte er. “Wir Menschen haben noch kaum etwas um uns herum entdeckt. Ich bin gespannt, was noch kommt”, sagte Gerst zur Zukunft der Raumfahrt. “Es ist das größte Abenteuer der Menschheit.”

ESA-Astronaut Alexander Gerst im Technik Museum Speyer

Vortrag und Autogrammstunde am 25. April 2015 in Europas größter Raumfahrtausstellung “Apollo and Beyond”

Im letzten Jahr gelang es einem Mann aus Künzelsau ganz Deutschland für die Inter-nationale Raumstation ISS und die Raumfahrt zu begeistern. Über Facebook und Twitter konnte man die Abenteuer von „Astro Alex“ regelrecht live miterleben, denn der sympathische deutsche ESA Astronaut Alexander Gerst ließ uns alle, mit Bildern und Kurznachrichten über seine Mission, am Traum ins Weltall zu fliegen teilhaben.
Der promovierte Geophysiker und Vulkanologe Alexander Gerst gehört seit 2009 dem ESA-Astronautenkorps an. Er flog am 28. Mai 2014 an Bord eines russischen Sojus-Raumschiffes zur ISS, um dort ein halbes Jahr lang zu leben und zu forschen. Damit ist er der elfte Deutsche im All und der dritte deutsche Raumfahrer auf der ISS. Bereits nach sechs Stunden Flug erreichte er die Raumstation, die die Erde in einer Höhe von 400 Kilometern mit einer Geschwindigkeit von 28.800 Kilometern pro Stunde umkreist.

100 Experimente in der Schwerelosigkeit des Alls

Im Mittelpunkt der sog. „ISS-Expedition“ 40 und 41 standen mehr als 100 wissen-schaftliche Experimente auf den Gebieten der Materialforschung, Biologie, Medizin, Physik, Astronomie, Erdbeobachtung und Technik. Neben den wissenschaftlichen Experimenten wurde auch an einem Bildungsprogramm vorwiegend für Schulen ge-arbeitet. Am 10. November 2014 endete die Expedition für Alexander Gerst und er flog, an Bord des Sojus TMA-13M Raumschiffs, zur Erde zurück. Alexander Gerst verbrach-te 165 Tage, 8 Stunden und 1 Minute im Weltraum bei 2.566 Erdorbits.
Zu den Höhepunkten von Gersts Mission “Blue Dot” gehörten beispielsweise die Inbe-triebnahme eines Schmelzofens der ESA, mit dem Proben geschmolzenen Metalls frei im Raum schwebend abgekühlt werden können, ein Außenbordeinsatz („Space Walk“) für Wartungs- und Verbesserungsarbeiten an der Raumstation und das Andocken des letzten europäischen ATV, des bisher größten Raumtransporters zur Versorgung des orbitalen Forschungs-außenpostens. Im Januar 2015 wurde Alexander Gerst von Bun-despräsident Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Am Samstag, 25. April 2015 besucht der deutsche ESA Astronaut Alexander Gerst Europas größte Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“ im Technik Museum Speyer und hält einen Vortrag zu seiner Mission im All sowie eine Autogrammstunde.

Astronaut im All & Erdbeobachtung aus dem Weltall

Mit dabei ist sein ESA-Kollege Prof. Mike Rast von der ESA Direktion für Erd- und Umweltbeobachtung in Rom, der ebenfalls mit einem Vortrag „Wohin reist unser ge-meinsames Raumschiff Erde?“ über die vielseitigen Perspektiven der Umweltbeo-bachtung aus dem All berichtet. Die Vorträge finden ab 11.00 Uhr in der Raumfahrthalle statt. Von 13.15 Uhr bis 13.45 Uhr gibt Alexander Gerst, ebenfalls in der Raumfahrt-halle, eine Autogrammstunde. Die Vorträge und die Autogrammstunde sind im regu-lären Eintrittspreis des Technik Museum Speyer enthalten.

“Astronaut Douglas H. Wheelock”

Neuer Ausstellungsbereich “Astronaut Douglas H. Wheelock” in Europas größter Raumfahrtausstellung “Apollo and Beyond” im Technik Museum Speyer

Im neuen Ausstellungsbereich “Astronaut Douglas H. Wheelock” im Technik Museum Speyer wird eine Auswahl an Exponaten seiner Space Shuttle Mission STS-120 sowie seiner ISS Langzeitmission Expedition 24/25 gezeigt. Durch unsere mehr als zehnjäh-rige Freundschaft war es ihm ein Bedürfnis, dass weitere Exponate von ihm in Europas größter Raumfahrtausstellung “Apollo and Beyond” gezeigt werden. Zu den bisher 15 ausgestellten Exponaten sind nun weitere 11 dazu gekommen, die gerade für die Aus-stellung vorbereitet und in einigen Wochen zu sehen sein werden.

Die letzten Kontakte von Gerhard Daum mit Doug Wheelock im Juni 2010 während der letzten Vorbereitungen zu seinem Start mit dem Sojus TMA-19 Raumschiff zur Inter-nationalen Raumstation. Zwei ganz besondere “Handshakes” am 13. Juni 2010 wäh-rend seiner Quarantäne im Kosmonaut Hotel in Baikonur sowie am Starttag, dem 15. Juni 2010, nach dem Ankleiden und der Überprüfung seines Sokol-Raumanzuges im russischen Kosmodrom Baikonur. Beim so genannten “Walkout” sein letzter Gruß, bevor er den Bus bestiegen hat, der ihn und seine Kollegen Fjodor Jurtschichin und Shannon Walker zur Startrampe 1 gebracht hat.

ISS Expedition 40/41 Briefing & Interview mit Alexander Gerst

ISS Expedition 40/41 Briefing im Johnson Space Center in Houston, Texas mit dem deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst

Die Expedition 40/41 Crew, die am 28. Mai 2014 vom Kosmodrom Baikonur zur Inter-nationalen Raumstation (ISS) starten soll, absolvierte im März 2014 ihr letztes Training im Johnson Space Center in Houston, Texas. Am 19. März 2014 fand das Briefing und Interviews mit den drei Kosmonauten und Astronauten statt, in dem sich die Crew den Fragen der Journalisten stellte. Sojus Kommandant Maxim Surajew von der russischen Raumfahrtagentur Roscosmos, Flugingenieur Reid Wiseman von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA sowie der deutsche Alexander Gerst von der europäischen Raumfahrtagentur ESA sprachen mit Journalisten und Social Media über ihre bevor-stehende Langzeitmission.

Surajew erläuterte die geplanten russischen Außenbordeinsätze, die er mit seinem Kollegen Oleg Kotow durchführen soll. Reid Wiseman sprach über wissenschaftliche Experimente und seine geplanten zwei Außenbordeinsätze, die er während des etwas mehr als fünfmonatigen Aufenthaltes, durchführen wird. ALexander Gerst sprach über seine wissenschaftlichen Experimente im Columbus Forschungslabor und seinen be-vorstehenden Außenbordeinsatz, den er mit dem NASA Astronauten Reid Wiseman durchführen wird.

Maxim Surajew ist ein erfahrener russischer Kosmonaut, der bereits einmal im Welt-raum war. Bei seiner ersten Mission, vom 30. September 2009 bis 18. März 2010, war er der Flugingenieur der Expedition 21/22 an Bord der Internationalen Raumstation.

Reid Wiseman ist einer der beiden Neulinge, und die Expedition 40/41 wird seine erste Langzeitmission auf der ISS sein.

ALexander Gerst ist der zweite Neuling und der 11. Deutsche, der ins All fliegt. Er wur-de im Mai 2009 als einer von sechs neuen europäischen Astronauten der ESA ausge-wählt. Er ist nun der zweite dieser Gruppe, der eine Langzeitmission auf der ISS durch-führen wird. Expedition 40/41 wird nicht nur seine erste Langzeitmission auf der ISS sein, sondern er soll auch noch einen Außenbordeinsatz bei seiner ersten Mission durchführen.

Der Start der Expedition 40/41 ist für den 28. Mai 2014 an Bord einer Sojus Rakete mit dem Raumschiff Sojus TMA-13M vom Kosmodrom in Baikonur in Kasachstan geplant. Am 17. November 2014 soll die Crew in der Nähe von Arkalik in Kasachstan wieder zur Erde zurückkehren.

Mission Blue Dot – Interview am 19. März 2014 mit ESA-Astronaut Alexander Gerst im Johnson Space Center in Houston, zwei Monate vor Beginn seiner knapp sechsmonatigen Langzeitmission auf der ISS

Sie haben Ihr Training praktisch abgeschlossen, welche Meilensteine liegen noch in den nächsten zwei Monaten bis zum Start Ende Mai vor Ihnen?

Wir befinden uns nun etwa 70 Tage vor dem Start, und im Prinzip ist es ja so, dass man als Mannschaft zur ISS fliegt. Das bedeutet, dass man eigentlich schon ein halbes Jahr vor seinem Flug vollkommen ausgebildet sein muss. Weil man da die Ersatzmannschaft für die Mannschaft ist, die ein halbes Jahr vor einem fliegt. Das heißt, im November wa-ren wir schon alle in Baikonur, da mussten wir vorher schon alle Prüfungen bestehen, um wirklich im Notfall als Ersatzmannschaft mit der Sojus zur Raumstation fliegen zu können. Was danach kommt, ist eigentlich das Training für die wissenschaftlichen Ex-perimente. Da werden beispielsweise Basisdaten und Vergleichsdaten gesammelt, die dann nach dem Flug mit den Daten verglichen werden können, die wir im Orbit gesam-melt haben. Außerdem werden dann die wissenschaftlichen Experimente trainiert, die wir sonst nicht trainiert haben, da wir sie auf der Raumstation nicht gesehen hätten, wenn wir als Ersatzmannschaft geflogen wären. Die sechs Monate zwischen dem Start als Ersatzmannschaft und dem eigentlichen Start sind mit mehr Details gefüllt, die man dann auf der Raumstation zu erledigen hat. Also man trainiert ganz konkrete Arbeiten im Detail, die man dann da oben ausführen wird. Beispielsweise kurzfristige Wartungs-arbeiten, die immer anfallen können, werden wir dann noch trainieren. Der nächste gro-ße Schritt, den wir vor unserem Flug haben, ist, dass wir die einzelnen Prüfungen über einen Zeitraum von zwei Tagen noch einmal machen müssen. Also die Prüfungen, die wir schon einmal als Ersatzmannschaft durchgemacht haben, diese müssen wir jetzt noch einmal in Russland wiederholen. Das ist noch einmal ein großer Schritt, und dann geht es schon los nach Baikonur, wo wir uns für den Start vorbereiten. Es sind also nicht mehr viele Meilensteine übrig, die wir bis dahin haben.

In den letzten zwei Wochen bereiten Sie sich im Kosmodrom in Baikonur auf den Start vor. Was passiert in dieser letzten Phase?

In den zwei Wochen vor dem Start, da ist man dann in Quarantäne, und da ist bewusst das Tempo so gewählt, dass man sich so ein bisschen entspannen kann. Diese letzten beiden Wochen sind dazu da, um zu dekomprimieren und um einige Prozeduren und Überprüfungen, beispielsweise im Sojus Raumschiff und mit den Raumanzügen, vor dem Start noch einmal zu wiederholen und durchzuführen.

Welcher Teil des Trainings war für Sie die größte Herausforderung sowie die spannendste Erfahrung?

Das sind alle Aktivitäten, die wir in dem großen Schwimmbecken im Raumanzug durch-führen. Vom ersten Tag an hat es mich überrascht, wie es einen physisch und mental fordert. Ich dachte immer, dass mein früherer Job sehr anspruchsvoll war. Aber wenn man einen Raumanzug anzieht und sich damit für etwa sechs Stunden unter Wasser begibt, dann bist du am Ende physisch und mental nur noch erschöpft. Das sticht für mich aus dem Training heraus.

Sie sollen während Ihrer Mission einen Außenbordeinsatz durchführen? Welche Arbeiten sollen Sie dabei erledigen?

Bei dem Außenbordeinsatz (EVA)* werden Reid Wiseman und ich Neukonfigurationen des Kühlsystems vornehmen. Bei den letzten EVA`s vor einigen Monaten hatten wir ja einen Austausch eines Pumpenmoduls für das externe Kühlsystem der Raumstation gehabt. Dabei ist das defekte Pumpenmodul am Robotersystem geparkt worden. Das ist praktisch ein Endeffektor des Roboterarms, der dort installiert ist, um im Prinzip Ge-räte temporär dort abzustellen. Das ist aber ein Platz, der relativ wichtig ist für mögliche Notfallausstiege oder Notfalloperationen im Orbit, falls eine weitere Anlage oder Bauteil ausfallen sollte, und dann muss man das dort auch eventuell abstellen. Das heißt, wir wollen den Platz so schnell als möglich wieder freikriegen, und gerade deshalb werden wir bei diesem Außenbordeinsatz das Pumpenmodul von dort aus umsetzen. Ich wer-de es mit Hilfe des Roboterarms, ich werde quasi direkt vorne auf dem Roboterarm be-festigt sein, in den Händen halten, um es auf die ESP-2** Palette zu bringen und dort zu deponieren. Dann gibt es noch die Lab-Kamera, also die Kamera 13, die am ameri-kanischen Forschungslabor „Destiny“ montiert ist. Die Kamera hat ein Problem mit dem Licht, und wir tauschen die Lampe aus. Die Kamera hat eine Lampe, um die Station von außen anzustrahlen, wenn man mit dem Roboterarm arbeitet. Diese Lampe werde ich austauschen. Und dann haben wir noch eine relativ große Aufgabe, um die mobile Ba-sis des Roboterarms neu zu verkabeln. Die mobile Basis ist der Wagen, der auf der Gitterstruktur mit dem Roboterarm entlang fahren kann. Was er bisher allerdings nicht kann ist, den Roboteram mit Energie versorgen, wenn dieser Wagen zwischen den ei-gentlichen Arbeitsplätzen geparkt ist. Wir haben da acht verschiedene Arbeitsplätze, wo er parken und Strom bekommen kann. Wenn er dann nicht genau da geparkt ist, dann bekommt er keinen Strom für den Roboterarm. Dieses neue Kabel, das wir da einzie-hen, das ist ein relativ komplexes System mit sehr vielen Steckverbindungen, das er-laubt dem mobilen Basiswagen, den Roboterarm auch dann mit Strom zu versorgen, wenn er zwischen diesen Arbeitsplätzen geparkt ist. Dann gibt es noch eine Reihe so-genannter „get ahead tasks“, also zusätzliche Aufgaben, die noch, falls noch Zeit dazu ist, ausgeführt werden können. Beispielsweise die Verlegung eines Kabels für das rus-sische MLM-Modul***, das war eine Aufgabe aus einem früheren Außenbordeinsatz, die nicht erledigt werden konnte.

*(EVA – Extra Vehicular Activity)
**(ESP-2 – External Stowage Platform-2)
***(MLM – Multipurpose Laboratory Module)

Wie oft haben Sie den Außenbordeinsatz in dem großen Tauchbecken bei der NASA in Houston trainiert?

Insgesamt habe ich etwa 25 EVA-Trainingseinheiten während meiner gesamten Ausbil-dung durchgeführt. Die meisten davon gehörten zum Basistraining, um Techniken und Standard-Wartungsarbeiten kennen zu lernen und zu trainieren. Man lernt bei diesen Trainingseinheiten bei einem unverhofften Notfall die notwendigen Reparaturen an der Station durchzuführen. Für den geplanten Außenbordeinsatz, den ich zusammen mit Reid Wiseman durchführen soll, haben wir etwa fünf Trainingseinheiten absolviert.

Für wann ist dieser Außenbordeinsatz geplant?

Die EVA ist geplant für den 17. Juli, aber das Datum kann sich aber immer noch etwas nach hinten verschieben. Wann es genau sein wird, das hängt von sehr vielen Dingen ab. Es ist auch nicht sicher, ob die Raumanzüge bis dahin wieder klar sind. Man arbei-tet noch daran, um genau zu analysieren, wie es zu dem Problem bei einer der vorheri-gen EVA`s gekommen ist, als bei meinem Kollegen Luca Parmitano Wasser in seinen Helm gelangt ist, und die EVA daraufhin abgebrochen werden musste. Man muss noch weitere Untersuchungen anstellen, bis man die Freigabe erteilen kann, dass das Sys-tem wieder in Ordnung ist, und dass man sich sicher ist, mit den Raumanzügen wieder außerhalb der Station arbeiten zu können.

Wie gefährlich ist solch eine Raumflugmission? Haben Sie Angst?

Man muss ehrlich zu sich selbst sein. Die bemannte Raumfahrt ist nicht ungefährlich da wir an der Grenze der Technologie arbeiten. Beim Start sitzen wir auf etwa 300 Tonnen Treibstoff, das sind etwa 26 Millionen PS. Was die Angst betrifft da kann sich sicherlich kein Mensch ganz davon freisprechen. Jeder von uns hat Angst, wenn er weiß, dass das eigene Leben in Gefahr ist. Aber Angst entsteht nur dann, wenn man befürchten muss, die Kontrolle zu verlieren. Wir versuchen, das zu vermeiden, indem wir unser Raumschiff in- und auswendig kennen lernen und jedes Training, jede Notfallübung trägt dazu bei. Das viele Training versetzt einen in die Lage, die Angst zu verdrängen, um seine Arbeit machen zu können. Ich empfinde deshalb keine Angst aber großen Respekt.

Auf was freuen Sie sich am meisten für Ihre bevorstehende Mission zur ISS?

Ich denke, eines der Sachen, die mich mit Sicherheit faszinieren werden, ist der Blick auf unsere Erde. Ich freue mich auf diesen Blick aus der Aussichtskuppel auf diesen blauen Planeten, der von der Raumstation aus noch sehr groß aussieht. Aber dennoch ein kleiner blauer Planet ist, der durchs Weltall treibt, und auf den wir aufpassen müs-sen. Außerdem wird der mögliche Außenbordeinsatz, den ich durchführen werde, einer der Höhepunkte meiner Mission werden. Bei einem Außenbordeinsatz außerhalb der Raumstation zu arbeiten, ist eine der größten Herausforderungen, aber das wird auch ein unvergessliches Erlebnis sein.

Mission Blue Dot – Alexander Gerst für 6 Monate auf der ISS

Interview mit dem deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst, der vom 28. Mai bis 17. November 2014 auf der ISS forschen und arbeiten soll.

Welche Einflüsse waren denn für Sie richtungsweisend, die Sie in Ihrer Entscheidung bestärkt haben, Astronaut zu werden? Haben Sie etwas in der Schule erfahren, oder haben Sie Bücher gelesen?

Es war ja nicht meine Entscheidung, Astronaut zu werden. Meine Entscheidung war es nur, mich zu bewerben. Was mich dazu getrieben hat, mich zu bewerben, ist, dass es für mich schon immer ein Traum war, Astronaut zu werden. Für mich war das ohne jegliche Frage und ohne jegliche Zweifel der beste Beruf der Welt. Weil ich mich schon immer gefragt habe, wie das wohl sein mag, die Erde von außen zu sehen und auf einer Rakete zu sitzen. Ich habe das Space Shuttle im Fernsehen gesehen, und ich habe mir immer gewünscht, dass ich da oben mit drin im Cockpit sitze und beim Start die G-Kräfte spüre und dann auch wirklich die Wissenschaft im Weltraum nicht nur mit erleben zu dürfen sondern tatsächlich dann mit daran zu arbeiten. Sozusagen, dass ich meinen kleinen Teil dazu beitrage, dass wir zum Beispiel Muskelschwund auf der Erde besser behandeln können oder das Immunsystem erforschen. Ebenso neue Materialien herstellen für beispielsweise Kraftwerksbrennkammern und Turbinenschaufeln. Das Alpha-Magnet-Spektrometer, das auf der Raumstation ist, das ist ein riesiger wissenschaftlicher Versuch, der herausfinden soll, wo wir herkommen, oder wie der Urknall abgelaufen ist, oder ob es Antimaterie gibt.

Diesen Gedanken oder auch Wunsch hatten Sie also schon in Ihrer Kindheit?

Für mich als neugierigen Menschen und damals als neugieriger kleiner Junge war das so aufregend, der Gedanke daran, selber einmal daran mit arbeiten zu können. Beispielsweise zu sehen, wie damals meine Kollegen die Spacelab Missionen D-1 und D-2 geflogen sind. Als ich das damals als kleiner Junge gesehen habe, da war ich so aufgeregt und dachte wie großartig das wäre, tatsächlich selber einmal da mitarbeiten zu können. Deswegen war es für mich nie eine Frage, wenn es einmal eine Möglichkeit geben würde, dass die ESA-Astronauten suchen würde, wusste ich, ich werde mich da bewerben.

Haben Sie sich denn eine Chance ausgerechnet?

Ich wusste auch, dass ich es nicht werden würde, weil ja die Wahrscheinlichkeit so gegen mich gesprochen hat, dass ich nie davon ausgegangen bin, dass ich das werden würde. Das hat mir vielleicht in der ganzen Auswahl die Freiheit gegeben, so zu sein, wie ich wirklich bin. Weil ich dachte, wenn ich mich jetzt irgendwie verstelle oder versuche den bestmöglichen Eindruck abzugeben, und es dann nicht werde, dann müsste ich mich fragen „Hey, vielleicht hätte es funktioniert, wenn du einfach nur Du selbst gewesen wärst“. Deswegen war es für mich von Anfang an keine Frage, ich wollte einfach so natürlich sein, wie ich bin, und ich wusste, wenn es nichts wird, dann ist es auch nicht schlimm, weil als Geophysiker hatte ich einen tollen Beruf. Ich denke, das hat mir vielleicht letztendlich rückblickend betrachtet die Freiheit gegeben, so zu sein, wie ich bin, und das hat die ESA vielleicht auch gemerkt.

Ich glaube mit dieser Einstellung hat es Ihnen einen gewissen Druck genommen?

Ja, für mich gab es da von Anfang an keinen Druck. Natürlich gegen Ende, als es dann nur noch 20 Bewerber waren, wusste ich „Hey jetzt habe ich wirklich eine Chance“. Da war ich dann auch nicht ganz frei von diesem Druck. Da hätte es mich schon enttäuscht, wenn es mich am Schluss rausgeworfen hätte. Das hätte natürlich passieren können, und da ist auch eine riesen Portion Glück dabei, ausgewählt zu werden. Der Druck kam am Schluss schon so ein bisschen, aber das war nur eine kurze Zeit, und letztendlich war ich sehr erleichtert, als es dann geklappt hat.

Was sind denn die Eigenschaften Ihrer Meinung nach, die ein Astronaut mitbringen sollte?

Ich denke, am wichtigsten ist es, neugierig und ehrgeizig zu sein. Das wenn man ein Projekt angefangen hat, das man dann nicht einfach so leicht über Bord wirft, nur wenn einmal etwas nicht läuft. Das ist so eine Eigenschaft, die man wirklich braucht, weil man sonst vielleicht das drei oder vier Jahre harte Training nicht überstehen wird. Da würde man vielleicht irgendwann zwischendrin aufgeben, und ich denke, das ist eine der wichtigen Eigenschaften.

Sie sind jetzt etwa zwei Jahre im Missionstraining, was war für Sie das Herausragende und was die größte Herausforderung. Waren es mehr die ISS Systeme oder die Sojus Systeme?

Das ist vielschichtig. Was am schwierigsten war, denke ich, dann war es auf alle Fälle innerhalb von drei Monaten Russisch zu lernen. Da geht man mit Absicht an seine Leistungsgrenze dran, weil man natürlich so viel wie möglich rausschlagen will aus dieser Zeit, die man zur Verfügung hat. Weil mit jedem Wort, das man mehr kann, kann man auch besser zusammenarbeiten, das war schwer und bestimmt die größte Herausforderung. Eine körperliche Herausforderung ist es, im Raumanzug zu arbeiten. Das ist sehr anstrengend, man ist für sieben Stunden unter Wasser in einem 160 Kilogramm schweren Anzug.

Das Training für einen Außenbordeinsatz einer sogenannten EVA?
(EVA – Extra Vehicular Activity – Red.)

Genau, man arbeitet unter Druck, der Anzug hat also 3,0 bar Überdruck. Jede Bewegung, die man macht, also wenn man beispielsweise mit dem Handschuh etwas greift, ist es so, als wenn man einen Tennisball quetscht. Das für sieben Stunden lang ist wirklich sehr anstrengend. Das ist schon eine Herausforderung, aber es macht riesigen Spaß, die Arbeiten durchzuführen, die man dann später an der richtigen Raumstation durchführen würde. Wir haben da beispielsweise bei der NASA in Houston ein Schwimmbecken, wo man unter Wasser die Raumstation fast 1:1 nachgebaut hat, und man hat genau die gleichen Geräte und Werkzeuge, wie man sie dann im wirklichen Weltraum verwendet. Man fühlt sich tatsächlich für sieben Stunden, wie wenn man wirklich im Raumanzug außerhalb der Raumstation arbeitet.

Sie werden ja schon in Kürze so eine Art Generalprobe machen in Vorbereitung für den Start als Backup Astronaut für den japanischen Astronauten Koichi Wakata. Wie muss man sich das vorstellen? Sie werden zuerst für etwa vier Wochen ins Kosmonauten-Trainingszentrum ins Sternenstädtchen nahe Moskau gehen. Welches Training müssen Sie dann noch absolvieren?

Ja ,genau so ist es. Ich werde jetzt noch für etwa eineinhalb Wochen den ATV (Automated Transfer Vehicle – Red.) trainieren. Den europäischen Raumtransporter, wie man ihn an die Raumstation andockt. Das ist eigentlich mein letztes Trainingsmodul, das mir noch in meiner Ausbildung bleibt vor meinem Backup Start. Die Ausbildung ist dann damit abgeschlossen. Dann geht es erst einmal nach Russland, und da sind dann die großen Simulationen dran, die man mit seiner Crew durchführt, um zu zeigen, dass man bereit für den Start ist. Man spielt verschiedene Szenarien des Starts, der Landung und den Andockvorgang an der Raumstation durch. Mit meiner Crew in einem wirklichen Sojus Simulator, was wir schon hunderte Male geübt haben, und da wird es dann aber auch bewertet. Bei dieser Simulation bauen die Trainer alle möglichen Fehlfunktionen und Notfälle ein, da gibt es bis zum Druckabfall alles. Wenn man das erfolgreich durchgeführt hat, dann bekommt man den Stempel, dass man bereit für den Flug ist, und dann geht es weiter nach Baikonur.

In den letzten zwei Wochen bereiten Sie sich im Kosmodrom in Baikonur auf den Start vor. Was passiert in dieser letzten Phase?

Das sind, wie Sie schon sagen, dann die zwei Wochen vor dem Start, da ist man dann in Quarantäne, und da ist bewusst das Tempo so gewählt, dass man sich so ein bisschen entspannen kann. Stellen Sie sich vor, wenn man nach drei Jahren Training nicht mehr laufen kann, dann hilft das auch keinem, wenn man zur Startrampe getragen werden müsste. Die letzten zwei Wochen sind dazu da, um zu dekomprimieren und um einige Prozeduren und Überprüfungen im Sojus Raumschiff vor dem Start noch einmal zu wiederholen und durchzuführen. Das Betreuungspersonal achtet darauf, dass es nicht stressig wird, und man bereitet sich in Ruhe für den Start vor.

Wie werden Ihre letzten Monate vor dem Start Ende Mai 2014 aussehen? Was passiert in den viereinhalb Monaten, bevor die besagten letzten sechs Wochen vor dem Start für Sie beginnen?

Ich habe noch mehrere Trips nach Houston und nach Moskau. Ich bin noch drei Mal in Houston, und da werde ich noch einmal im Raumanzug Außenbordeinsätze im NBL (Neutral Buoyancy Facility – Red.) trainieren. In Russland werde ich dann auch noch konkret für die Mission einen Außenbordeinsatz trainieren, den ich wahrscheinlich bei meiner Mission haben werde. Das Training im Hydrolab im Orlan Raumanzug steht dann noch aus. Außerdem werden viele wissenschaftliche Experimente, die für meine Expedition geplant sind, dann ganz konkret trainiert. Da werden Daten gesammelt, es gibt ja viele humanphysiologische Versuche, die ich an meinem Körper durchführe. Wir werden daher vorher Vergleichsdaten sammeln, und diese kommen in den Computer-Tomografen. Es werden Haut- und Blutproben genommen, damit man hinterher Vergleichsdaten hat, was sich während des Fluges verändert hat. Das alles findet in dem nächsten halben Jahr noch statt. Ich bin bei meinem letzten Aufenthalt in Houston mit einem Sensor an meinem Kopf herum gelaufen, der meinen Temperaturverlauf innerhalb von einem Tag gemessen hat. Das gleiche wird dann auf der Raumstation wiederholt, und danach noch einmal auf der Erde. Daraus kann man beispielsweise Schlussfolgerungen ziehen, wie schnell sich ein Körper anpassen kann, das sind Erkenntnisse, die für Schichtarbeiter nützlich sein können oder für Piloten. Von diesen Versuchen gibt es sehr viele, auf die wir uns jetzt alle vorbereiten werden.

Sie sprachen das EVA-Training an. Werden Sie bei Ihrer Mission einen Außenbordeinsatz durchführen?

Auf der amerikanischen Seite ist bis jetzt kein Außenbordeinsatz geplant aber auf der russischen Seite habe ich mein Training im Orlan Raumanzug abgeschlossen. Bei meinem nächsten Aufenthalt in Russland geht es tatsächlich darum, für einen bestimmten Außenbordeinsatz zu trainieren. Es ist die EVA-41, die auf der russischen Seite stattfinden soll. Das ist im Zusammenhang mit dem europäischen Roboterarm, der nächstes Jahr auf dem russischen MLM-Forschungsmodul mit in den Weltraum starten soll und an der Raumstation angedockt wird. Darauf bereite ich mich konkret vor, d.h., das ist eine geplante EVA, und auf der amerikanischen Seite, hatte ich ja schon gesagt, dass aktuell keine geplant ist, aber die Planung für solche EVA`s sind im Moment relativ kurzfristig, und das ändert sich schnell. Deshalb kann es sehr wohl sein, dass da noch etwas kommt. Ich sehe das gelassen.

Es könnte ja sein das die abgebrochene EVA Ihres Kollegen Luca Parmitano in Ihre Mission fallen könnte?

Ja, diese EVA muss ja irgendwann in der Zukunft stattfinden, und in welche Expedition es fällt, das wissen wir noch nicht. Es kann aber natürlich sein, und deswegen bereiten wir uns darauf vor. Wir sind da immer im Training durch die neuesten Entwicklungen immer dabei. Es gibt schon Aufgaben, die wir trainieren, die aus Luca Parmitano`s EVA übrig waren, die wir ganz konkret unter Wasser nachstellen und trainieren.

Aus Ihrer persönlichen Sicht, auf was freuen Sie sich am meisten für Ihre bevorstehende Mission zur ISS? Auf den Start oder auf den mehrere Monate langen Aufenthalt in der Schwerelosigkeit, wo Sie einfach das Volumen in den Modulen auf der Station voll nutzen können?

Ich denke, wie Sie schon sagen, es ist sehr vielschichtig. Das sind alles Sachen, auf die ich mich wirklich sehr freue. Mir fällt es schwer zu sagen, was ist das Beste, oder was ist das, auf was ich mich am meisten freue. Letztendlich weiß ich es dann auch erst, wie es sein wird, wenn ich dort bin. Ich denke eines der Sachen, die mich mit Sicherheit faszinieren werden, ist der Blick zurück auf unsere Erde. Auf diesen kleinen blauen Planeten, der von der Raumstation aus noch sehr groß aussieht, weil er natürlich fast die Hälfte des Blickfeldes ausmacht, wenn man herunterschaut. Aber dennoch ein kleiner blauer Planet ist, der durchs Weltall treibt, und auf den wir aufpassen müssen.

Gibt es eine bestimmte Anzahl an Experimenten, die Sie durchführen werden, oder sind es einfach kontinuierliche Experimente, die also im Moment teilweise schon laufen?

Ja, das ist kontinuierlich. Im Prinzip ist es so, dass die meisten Experimente über mehrere Expeditionen hinweg laufen, weil man natürlich so statistisch eine Datenbasis sammeln möchte, d.h. es gibt jede Menge Experimente die jetzt schon laufen, auf die ich trainiere. Dann gibt es Technologieexperimente, die wir auch nur einmal durchführen, das ist unterschiedlich, aber es ist natürlich so, dass wir etwa 150 bis 160 Experimente üblicherweise in einer Expedition haben.

Hat sich in den letzten Jahren etwas in der Technologie oder ansonsten etwas verändert, was verbessert wurde, und wovon Sie heute profitieren?

Der letzte Deutsche, Hans Schlegel, ist vor fünf Jahren mit dem Space Shuttle ins All geflogen, und das gibt es jetzt nicht mehr. Seitdem hat sich an der Raumstation einiges verändert, da sind einige neue Module dazu gekommen. Beispielsweise kamen das japanische Forschungsmodul und im letzten Jahr ein russisches Forschungsmodul dazu. Was sich hauptsächlich an der Raumstation geändert hat, sind die Forschungsmöglichkeiten. Die sind jetzt erst so richtig auf Hochtouren angelangt, und das ist natürlich eine Nutzungsmöglichkeit, die es damals noch nicht so gab.

Sommerferien-Kinderprogramm 2013 – Wissen ist cool

Raumfahrtausstellung vom 3. – 17. August 2013 in der Centralstation Darmstadt

„Wissen ist cool“ – unter diesem Motto hatte die Stadt Darmstadt in diesem Jahr alle Kinder und Jugendlichen eingeladen, sich in Ausstellungen, Workshops, bei Führungen oder Forscherwerkstätten mit Naturwissenschaft und Technik spielerisch zu beschäftigen. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt Marketing GmbH veranstaltete mit vielen Partnern vom 3. bis zum 17. August 2013 einen spannenden Wissenschaftsspielplatz rund um die Themen „Luft- und Raumfahrt“ in der ganzen City.

Interessante und spannende Eindrücke vom Leben und Arbeiten im Weltall und den Missionen, die auch von Darmstadt aus gesteuert werden, konnten Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene in der Hauptausstellung in der Centralstation gewinnen. Zwei Wochen lang zeigte die Raumfahrtausstellung jede Menge Wissenswertes. An den Ausstellungstagen gab es täglich einstündige Führungen für Kinder und Jugendliche, die das Leben an Bord der Raumschiffe und der Internationalen Raumstation lebendig machten.

Die Ausstellung, bereitgestellt von Space Consult, zeigte einen kleinen Ausschnitt von Europas größter Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“, die im Technik Museum Speyer zu sehen ist. Die Schwerpunkte der Ausstellung waren die Apollo-Mondlandungen, die Sojus Rakete und das Sojus Raumschiff sowie die Internationale Raumstation und das europäische Forschungslabor Columbus. Gezeigt wurden Exponate von den Anfängen der bemannten Raumfahrt vor mehr als 50 Jahren bis zur Internationalen Raumstation.

Zu sehen waren beispielsweise originalgetreue Repliken der Raumanzüge von Neil Armstrong, der am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat sowie von Gene Cernan, der im Dezember 1972, als letzter Mensch den Mond verlassen hat. Einen originalen Fliegeroverall von Apollo 16 Astronaut Charlie Duke sowie die original Fliegerjacke von Apollo 17 Kommandant Gene Cernan. Von der russischen Raumfahrt gab es zwei Modelle der Sojus Rakete und des Sojus Raumschiffs und ein original geflogener sowjetischer Sokol Raumanzug mit Kasbek Sitz des russischen Kosmonauten Anatoli Solowjow, den er bei seiner ersten Mission, Sojus TM-5 im Juni 1988 getragen hat. Im Bereich der ISS gab es einen geflogenen Fliegeroverall des amerikanischen Astronauten Doug Wheelock, ein Modell des Forschungslabors Columbus sowie Modelle des europäischen Transportraumschiffs ATV und der Ariane 5 Rakete zu sehen. Die Ausstellung zeigte außerdem noch eine große Auswahl an Raumfahrtnahrung aus den USA und Russland. Filme mit dem Mondastronauten Alan Bean, der Space Shuttle Mission STS-134 sowie über das Leben und Arbeiten der Expedition 24/25 auf der Internationalen Raumstation rundeten die Ausstellung ab.

Wissen ist cool

Wissen ist cool – Sommerferien-Kinderprogramm vom 3. – 17. August 2013

„Wissen ist cool“ – unter diesem Motto lädt Darmstadt alle Kinder und Jugendlichen ein, sich in Ausstellungen, Workshops, bei Führungen oder Forscherwerkstätten mit Natur-wissenschaft und Technik spielerisch zu beschäftigen. Die Wissenschaftsstadt Darm-stadt Marketing GmbH veranstaltet in Kooperation mit dem Darmstadt Citymarketing e. V. und der HEAG sowie vielen weiteren Partnern vom 3. bis zum 17. August 2013 einen spannenden Wissenschaftsspielplatz rund um die Themen „Luft- und Raumfahrt“ in der ganzen City.
Darmstadt ist Wissenschaftsstadt und Sitz der europäischen Raumfahrtorganisationen ESA, ESOC und EUMETSAT. Da drängt es sich fast auf, im Sommerferienprogramm die Themen „Luft- und Raumfahrt“ in den Vordergrund zu rücken, um Kinder und Jugendliche zu begeistern. Die zentrale Ausstellung in der Centralstation nimmt alle mit auf einen Flug des Apollo-Raumfahrtprojekts der USA zum Mond. Die Ausstellung, bereitgestellt von Space Consult, zeigt einen Ausschnitt von Europas größter Raumfahrtausstellung „Apollo and Beyond“, die im Technik Museum Speyer zu sehen ist. Sie bietet Exponate von den Anfängen der bemannten Raumfahrt vor mehr als 50 Jahren bis zur Internationalen Raumstation. Zu sehen sind originalgetreue Repliken der Raumanzüge von Neil Armstrong, der am 21. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat sowie von Gene Cernan, der im Dezem-ber 1972, als letzter Mensch den Mond verlassen hat. Und ein original geflogener sowjetischer Sokol Raumanzug mit Kasbek Sitz des russischen Kosmonauten Anatoli Solowjow, den er bei seiner ersten Mission, Sojus TM-5 im Juni 1988 getragen hat. Ausgestellt sind auch amerikanische und russische Raumfahrtnahrung und ein Modell des Forschungslabors Columbus.
Die Ausstellung bietet jede Menge Eindrücke vom Leben und Arbeiten im Weltall und den Missionen, die auch von Darmstadt aus gesteuert werden – und das zwei Wochen lang täglich von 11 bis 18 Uhr (sonntags geschlossen).
Und so wird die Darmstädter Innenstadt in den Sommerferien für Daheimgebliebene einmal mehr zum großen Spielplatz mit Experimenten und Aktionen, mit Exkursionen und Ausstellungen. Inklusive einem Tag der offenen Tür auf dem August-Euler-Flugplatz zum Jubiläum „100 Jahre Luftfahrttechnik an der TU Darmstadt“.

Eröffnungsveranstaltung von „Wissen ist cool“
Samstag, 3.08., 13 Uhr (Einlass ab 12:15 Uhr)
Ort: Centralstation, Halle EG
Um 14 Uhr begrüßen euch Oberbürgermeister Jochen Partsch und Anja Herdel, Geschäftsführerin der Wissenschaftsstadt Darmstadt Marketing GmbH anschließend folgt eine Interaktive Physik-Show „Best of“ der PHYSIKANTEN & CO zum Thema „Klima/Erneuerbare Energien“.
Die Ausstellung Raumfahrt Halle EG der Centralstation ist geöffnet:
Samstag, 03.08. um 13 Uhr Eröffnungsfeier (Einlass 12:15 Uhr) bis 18 Uhr;
Montag, 05.08. – Samstag 10.08., 11 bis 18 Uhr (Sonntag 11.08. geschlossen);
Montag, 12.08. – Samstag 17.08., 11 bis 18 Uhr
Führungen durch die Ausstellung montags bis samstags jeweils um 14 Uhr
Dauer 1 Stunde, Kosten 1 €, Teilnehmerzahl begrenzt (max. 20 Personen),
Voranmeldung ist notwendig im Darmstadt Shop Luisencenter, Restkarten 30 Minuten bis Führungsbeginn am Infostand der Darmstadt Marketing in der Centralstation EG.

Weitere Programmpunkte:
Führung für Kinder im Europäischen Satellitenkontrollzentrum (ESOC)
ALL-wissend ist niemand – aber Wissen über das ALL ist cool!
Mittwoch, 07.08., 14 – 15.30 Uhr
Freitag, 09.08., 15 – 16.30 Uhr
Mittwoch, 14.08., 15.30 – 17 Uhr
Freitag, 16.08., 13.30 – 15 Uhr und 15 – 16.30 Uhr
Kosten 5 €, teilnehmen können Kinder ab 10 Jahren (bis 16 Jahren). Voranmeldung ist notwendig im Darmstadt Shop Luisencenter oder unter www.darmstadt-marketing.de (Link: Stadtführung buchen)
11.08.2013, 11 – 17 Uhr Tag der offenen Tür auf dem August-Euler Flugplatz in Griesheim unter dem Motto „100 Jahre Luftfahrttechnik an der TU Darmstadt

Weitere Informationen und Programmpunkte unter: www.darmstadt-marketing.de

ISS Expedition 36/37 Briefing

Expedition 36/37 Briefing im Johnson Space Center in Houston, Texas

Am 19. März 2013 fand das Briefing der Expedition 36/37, die am 18. Mai 2013 vom Kosmodrom Baikonur zur Internationalen Raumstation (ISS) starten soll, im Johnson Space Center in Houston, Texas statt. Kommandant Fjodor Jurtschichin von der russischen Raumfahrtagentur Roscosmos, Flugingenieurin Karen Nyberg von der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA sowie Luca Parmitano von der europäischen Raumfahrtagentur ESA sprachen mit Journalisten und Social Media über ihre bevorstehende Mission.

Jurtschichin erläuterte die russischen Außenbordeinsätze, die er mit seinem Kollegen Oleg Kotow durchführen soll. Karen Nyberg sprach über wissenschaftliche Experimente, die sie während ihres etwas mehr als fünfmonatigen Aufenthaltes durchführen wird. Luca Parmitano sprach über seine bevorstehenden zwei Außenbordeinsätze, die er mit dem NASA Astronauten Chris Cassidy durchführen wird.

Fjodor Jurtschichin ist einer der erfahrensten russischen Kosmonauten, der bereits drei Mal im Weltraum war. Bei seiner ersten Mission, im Oktober 2002, war er Missionsspezialist der Mission STS-112 an Bord der US-Raumfähre Atlantis. Danach folgten in den Jahren 2007 und 2010 zwei Langzeitmissionen an Bord der Internationalen Raumstation.

Karen Nyberg war bereits einmal im Weltraum. Als Missionspezialistin der Mission STS-124 flog sie im Juni 2008 zur Internationalen Raumstation. Die Raumfähre Discovery brachte das japanische Labormodul Kibo zur ISS. Expedition 36/37 wird ihre erste Langzeitmission auf der ISS sein.

Luca Parmitano ist der einzige Neuling in der Crew. Er wurde im Mai 2009 als einer von sechs neuen europäischen Astronauten der ESA ausgewählt. Er ist nun der erste dieser Gruppe, der für eine Mission ernannt wurde. Expedition 36/37 wird nicht nur seine erste Langzeitmission auf der ISS sein, sondern er wird auch noch zwei Außenbordeinsätze bei seiner ersten Mission durchführen.

Die Expedition 36/37 soll am 28. Mai 2013 an Bord einer Sojus Rakete mit dem Raumschiff Sojus TMA-09M vom Kosmodrom in Baikonur starten und am 10. November 2013 in der Nähe von Arkalyk in Kasachstan landen.